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Israel und die Biblische Prophetie 


Der Gott Israels hat viele Namen. Er heißt auf Hebräisch u.a. Jahwe, auch Elohim. 
Das Buch, das von ihm spricht und handelt, ist die Bibel. Das Alte und Neue Testament. Die Heilige Schrift. Sie enthält nicht nur Gottes Wort - sie ist Gottes Wort! Welt- und Heilsgeschichte Gottes mit dem Volk Israel und darüber hinaus für die gesamte Menschheit. in ihr geht es um Erschaffung und Erwählung, um Führung, Verheißung und Erfüllung, um Bekehrung, Gericht und Rettung, um Gottes- und Menschenerfahrung. Darum ist die Bibel Gottesbuch und Menschenbuch zugleich. Die Bibel entstand im Land Israel (Eretz Israel). Sie wurde von den Propheten Israels und den Aposteln Jesu Christi ursprünglich in Hebräisch und in Griechisch geschrieben. Gott sprach zu ihnen und inspirierte und bevollmächtigte sie als seine „Sprecher" ausdrücklich dazu, seinen Willen und sein Heilshandeln kundzutun. Zuerst und vor allem gegenüber dem Volk Israel. Seitdem ist und bleibt die Bibel „Gottes höchstes Geschenk an Israel", so der israelische Rabbiner und Journalist Roland Gradwohl. Und Israels Ex-Militär-Oberrabbiner Mordechai Piron betont zugleich: „Die Bibel und Israel sind eins!" In der Bibel nimmt die „Biblische Prophetie" einen zentralen und bedeutenden Platz ein. Sie ist keine jüdische oder christliche Geheimlehre. Sie hat auch nichts mit Wahrsagerei oder Futurologie zu tun. Sondern mit Gott und seinem Willen. Sie ist vorausgesehenes und vorausgesagtes Handeln Gottes in der Geschichte und bezieht sich auf die Vergangenheit, Gegen-wart und Zukunft. Deshalb hat sie nichts mit  Endzeitaposteln, Weltuntergangspropheten oder falschen Messiassen, sondern mit Gottes „Sprechern" zu tun. Sie haben Gottes Willen und Handeln verkündet und aufgeschrieben. Diese schriftliche Protokollierung dessen, „was geschehen soll", nennt die Theologie „Biblische Prophetie." Dafür hätten die biblischen Propheten Israels wie Jesaja, Hesekiel, Sacharja und andere, aber auch Jesus, Johannes und Paulus den Nobelpreis für eine noch immer nicht anerkannte Kategorie „Biblische Prophetie" verdient, wenn es schon damals einen Nobelpreis gegeben hätte. Nach Berechnungen von Sprachwissenschaftlern und Theologen enthält die „Biblische Prophetie" rund 36.000 Verheißun-gen Gottes. Sie sind an Israel und die Menschheit gerichtet. Es sind Mahnungen, Warnungen und Gerichtsworte Gottes. Aber auch Segensverheißungen und Treuezusagen. Die meisten davon haben mit der „letzten Zeit", der „Endzeit", zu tun, die nach biblischem Verständnis mit der Geburt Jesu Christi begann (Galater 4,4.5) und mit der Wiederkunft Jesu Christi als Messias enden wird (Apostelgeschichte 17,31). Es ist also die Zeit, in der wir heute leben. Und in der sich nach den Aussagen Jesu in seiner„Endzeitrede" (Matthäus 24) die„Zeichen der Zeit" (Endzeit-Zeichen) buchstäblich und real erfüllen. 
Leider können viele Christen mit der „Biblischen Prophetie" nichts anfangen. Selbst viele Pfarrer nicht. Deshalb orientieren sie sich über Israel und das Nahostgeschehen meist nur politisch in den Medien und werden allzuschnell willfährige„Opfer" von medienwirksamen Politikern, Journalisten und Geistlichen mit ihren oft verbreiteten Halbwahrheiten oder Unwahrheiten. 
Aber die Ereignisse in Israel und im Nahen Osten kann man nur wirklich verstehen und geistlich bewerten auf dem Hintergrund der Aussagen der Propheten Israels sowie Jesu und seiner Apostel. Allein sie öffnen uns neue Dimensionen, um aktuelle Zeitereignisse besser verstehen zu können. 
Als Christen und Israelfreunde sollten wir uns deshalb intensiv Gaue mit der „Biblischen Prophetie" befassen und dazu auch unsere Pastoren und Pfarrer ermutigen. Denn der Rat des Apostels durch Paulus an uns ist von großer, zwingender Notwendigkeit:

„Ihr habt das prophetische Wort. Die Voraussagen der Propheten sind zuverlässig. Und ihr tut gut daran, auf sie zu achten. Ihre Botschaft ist für euch wie ein Licht, das die Dunkelheit erhellt bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht" (2. Petrus 1,19). Das Welt- und Endzeitgeschehen im Nahen Osten hat immer auch mit unserem Leben und Glauben, mit unserer Erlösung und Zukunft zu tun (Lukas 21,28.31; 1. Petrus 4,7ff). Darauf wies auch der jüdische Religionswissenschaftler Prof. Pinchas E. Lapide hin: „In Wahrheit gibt es keine christliche Eschatologie füllen (Lehre von den letzten Dingen) ohne Israel und für Christen keine Heilsgeschichte ohne die Juden."
Deshalb geht auch für uns als Christen kein Weg am gegenwärtigen und zukünftigen Schicksals- und Segensweg Israels vorbei. Die Beschäftigung mit dem jüdischen Volk und seinem Glauben sowie mit seinem Land gehört mit in die Mitte unseres Christseins.
Es ist für uns unerlässlich, sich für die Nation Gottes zu interessieren, ihren weiteren Weg aufmerksam zu verfolgen und sich über sie aktuell und biblisch zu informieren. Denn Israels Endzeitgeschichte steht in einem engen Zusammenhang mit dem Kommen des Messias und der Erlösung der ganzen Welt. Deshalb ist und bleibt Israel für alle entschiedenen und gläubigen Christen das Gesprächsthema Nr.1. 

Artikel von Dr.h.c. Fritz May

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