Was wird aus Jerusalem?
Jerusalem ist seit Jahrtausenden der Mittelpunkt der Welt: Die Stadt liegt zwischen den Bergen Judäas und Samarias, 800 m hoch im Westjordanland. Sie ist anders als alle Städte der Welt. rin sie ist die Stadt Gottes. Gottes „liebste Stadt". Zugleich lische Metropole, Schauplatz der Heilsgeschichte und der zukünftigen Endgeschichte Gottes mit der Menschheit. Heiligsten Stadt für Juden und Christen.
Seit nunmehr 4000 Jahren ist Jerusalem (hebr. Jerushalajim) religiöse Zentrum des jüdischen Volkes. Seit 3000 Jahren nationale Heimstätte jüdischer Menschen. Ewiges Sehnsuchtziel aller Juden weltweit. Und seit 1948 die „ewige und teilbare Hauptstadt" des neuen Staates Israel. Und für immer die Seele des jüdischen Volkes. Jerusalem ist aber auch das Weltzentrum des christlichen Glaubens. Und deshalb auch Stadt der Christen.
Um diese „ewige Stadt" streiten sich Juden und Araber. Aber auch Christen. Schon seit langem. Sie alle beanspruchen die Heilige Stadt als „ihre" Stadt. Jeder auf seine Weise. Spätes-s seit dem Scheitern der Gespräche in Camp David im Juli 2000 weiß jeder, dass die „Jerusalem-Frage" der Hauptstreitpunkt im so genannten Friedensprozess ist. Und dieser Streit wird immer heftiger. „Er wird in Jerusalem entschieden werden!"
(Scholl-Latour, Nahost-Experte und TV-Journalist)
Immer mehr Menschen fragen sich deshalb sorgenvoll: Was wird aus Jerusalem? Aus dem Osten, Westen, Süden und Norden?
Wird Jerusalem eine geteilte Stadt wie 1948-67? Wird Jerusalem mit der Altstadt die Hauptstadt eines islamischen Palästinenser-Staates?
Werden vielleicht eines Tages über Jerusalem die israelische und die palästinensische Flagge wehen und Jerusalem die Hauptstadt zweier Staaten sein?
Werden die religiösen Stätten der Juden, Christen und Moslems internationalisiert oder interkonfessionalisiert?
Oder soll man sie einfach einer„göttlichen Autorität" unterstellen? Aber welcher — und wie soll das praktisch geschehen?
Niemand weiß die Lösung! So dass der Streit um Jerusalem immer mehr eskaliert, zum heißen Eisen wird und zum „Weltärgernis" schlechthin. Wichtiger als alle diese Fragen und Lösungsvorschläge ist viel-mehr, was die Bibel über die Zukunft Jerusalems sagt. Denn sie ist Gottes Wort und enthält seinen erklärten Willen. Gott verheißt, dass Jerusalem zunächst zum Schicksal der ganzen Welt, danach aber zum Segen für die Menschheit werden wird. Bereits vor 2500 Jahren verkündete der nachexilische Prophet Sacharja in seinem Buch, Kap. 12,2 u. 3, die Botschaft Gottes: „ICH mache Jerusalem für alle Völker zu einem Becher voll Wein. Sie werden daraus trinken und zu taumeln beginnen, wenn sie Jerusalem angreifen werden ... Gleichzeitig mache ICH Jerusalem zu einem schweren Steinblock. Alle, die ihn wegheben wollen, werden sich dabei verheben und blutige Wunden zufügen. Denn es werden sich alle Völker auf Erden zum Endkampf gegen Jerusalem versammeln."
Das ist bislang in der Geschichte des Nahen Ostens so noch nicht eingetroffen. Deshalb sind diese Prophetenworte heute von außerordentlicher Aktualität und Bedeutung. Sie lassen zunächst nichts Gutes ahnen (Jeremia 8,15.16).
Palästinensische und andere arabische und muslimische Führer schüren schon seit langem das Feuer und rufen auf zum „Heiligen Krieg zur Befreiung Jerusalems". In Israel wurde in den letzten 20 Jahren noch nie so häufig von einem neuen Krieg gesprochen wie heute. Insider-Kreise rechnen „mit großer Wahrscheinlichkeit" mit einem kommenden apokalyptischen Krieg im Nahen Osten in nicht allzu ferner Zukunft. Israels Außenminister Avigdor Liebermann am 11.04.2011: „Uns bleiben etwas weniger als zwei Jahre!" Dennoch hat Jerusalem nach den Worten des Propheten eine große Zukunft. Als „ewige Stadt" wird sie unzerstörbar und für immer bestehen bleiben (Sacharja 12,6ff). In Jerusalem wird sich Gottes Welt- und Heilsgeschichte vollenden.
Merke: Menschen machen Pläne. Doch Gott hat einen Plan: Seinen unergründlichen Ratschluss (Römer 11,33-36).
Als Christen sollten wir uns darauf einstellen.
Artikel von Dr.h.c. Fritz May