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Wer sind die Messianischen Juden? 


Nach 2000 Jahren vollzieht sich gegenwärtig im Heiligen Land ein bedeutender geistlicher Aufbruch, wie es ihn seit den
Tagen der Apostel Jesu Christi nicht mehr gab. Er kommt nicht von Christen oder den dort ansässigen Kirchen, sondern von Juden, die an Jesus Christus glauben und sich zu ihm bekennen mit den Worten „Jeshua Ha’Maschiach” (Jesus der Messias). Sie sind der festen Glaubensüberzeugung, dass Jesus von Nazaret der von Gott und den Propheten Israels verheißene, gesandte und wiederkommende Messias (= Christus) ist. Darum bezeichnen sie sich auch als

„Messianische Juden”.

Obwohl sie kein einheitlich formuliertes Glaubensbekenntnis haben, ist für die meisten von ihnen doch das Folgende verbindlich: 

• Sie glauben an den Gott Israels, an Jesus, den Messias, und den Heiligen Geist. 
• Sie bekennen sich zur ganzen Heiligen Schrift des Alten und Neuen Testaments. 
• Sie glauben, dass das jüdische Gesetz als Lehre und Weisung Gottes - zumindest in den wichtigen Teilen - auch für sie     heute noch von Bedeutung ist. 
• Sie warten wie die Christen auf den wiederkommenden Herrn Jesus Christus. 


Die Messianischen Juden verstehen sich zugleich als legitime Fortsetzung der (judenchristlichen) Urgemeinde in

Jerusalem, die vor 2000 Jahren am Pfingstfest/Schawuot durch die vollmächtige Predigt des jüdischen Apostels Petrus entstand und deshalb als jüdischer Teil zur Gemeinde Jesu Christi gehört. Außerdem betrachten sie sich, seitdem sie an Jesus glauben, als „vollkommene Juden”. Sowie als „glühende Zionisten‘, „Verheißungsträger” und „Miterbauer Israels”. 
Zugleich repräsentieren sie heute innerhalb der Gemeinde Jesu das Volk Israel und sind ein Zeichen für die endzeitliche 
Hoffnung, dass in der Zukunft das ganze Volk Israel Jesus als Messias erkennen wird. 


Darum sind sie auch für ihr Volk heute „Wächter auf Zions Mauern“ und „Freudenboten des Evangeliums” (Jesaja. 62,6f; 
52,7-10). Sie veranstalten mit Hunderten von Teilnehmern „Bekenntnismärsche für den Messias” mit Fahnen und Transparenten. Auf Straßen und Plätzen singen sie messianische Lieder, halten Zeugnisversammlungen ab und verteilen evangelistische Literatur. Dabei tragen sie in den Landesfarben weiße T-Shirts mit dem blau aufgedruckten siebenarmigen Leuchter (Menora) und Aufschriften wie „Messianischer Jude‘, „Jesus ist der Messias“, „Jesus - Israels Hoffnung” u.a..

An ihnen erfüllt sich in einem vorlaufenden Geschehen die endzeitliche Verheißung aus Hesekiel 36,26f. 
In den letzten Jahren hat diese Messianische Bewegung eine enorme Ausbreitung gefunden. Gab es vor drei Jahrzehnten 
nur einige Dutzend messianischer Juden in Israel, so sind es heute etwa 7.000. Und weltweit bis zu von ihnen sind in Israel geboren und aufgewachsen. Sie kommen aus allen Gesellschaftsschichten. Unter ihnen sind Handwerker und 
Künstler, Studenten und Lehrer, Ärzte und Rechtsanwälte. Sogar Militärs und Rabbiner. 
Sie bilden heute eine von christlichen Kirchen weithin unabhängige Gemeinschaft im Heiligen Land, haben eigene Ge- 
meinden und sind in der israelischen Gesellschaft integriert, wenn ihnen auch noch der volle rechtliche Status fehlt,
trotz staatlich garantierter Religionsfreiheit.
Inzwischen sind die Messianischen Juden heute in Israel neben den Orthodoxen, Konservativen und Reformjuden die 
viert-stärkste religiöse Kraft, die wiederholt ins Blickfeld der israelischen Medien rückt. So dass die israelische 
vermehrt Einzelheiten über sie erfährt. 
Dagegen ist bei uns in den deutschsprachigen christlichen Medien und unter Christen und in Gemeinden von ihnen kaum 
etwas oder gar nichts bekannt. 

Artikel von Dr.h.c. Fritz May


 

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