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Verheißungen werden wahr 


Als Christen, die wir an die Verheißungen Gottes glauben, sehen und beurteilen wir das Geschehen in Israel und im Nahen Osten nicht nur politisch, sondern auch biblisch-prophetisch, nicht nur weltgeschichtlich, sondern auch heils- und endgeschichtlich. 
Wir glauben, dass Israel der große Zeiger auf der Weltuhr Gottes ist und damit zugleich ein Endzeitzeichen ersten Ranges. Warum? Weil Gottes Welt- und Heilsplan für die Menschheit aufs engste und untrennbar mit Gottes Welt- und Heilsplan für Israel verknüpft ist. 
Gott hat den Ablauf seiner Welt- und Heilsgeschichte an seine Verheißungen gebunden. 
Fromme Juden in Israel ziehen deshalb auch ungezwungen bei jeder Gelegenheit das Wort der Bibel zur genauen Umschreibung oder Bestätigung der jeweiligen Situation heran. 
Auch viele Christen, die sich mit dem „ganzen Reichtum des Wortes Gottes" (Kolosser 3,16) - also auch mit dem prophetischen Wort der Bibel - befassen, erkennen zunehmend, wie sich in Israel auf Schritt und Tritt in einer Vielzahl von Ereignis-sen buchstäblich und real Gottes Verheißungen erfüllen. Und das so eindrucksvoll und überzeugend, dass man mit den Worten Christi sprechen muss: „Wer Ohren hat, der höre! Wer Augen hat, der sehe! Und wer das liest, der merke darauf!" (Offenbarung 2,7; Johannes 4,35; Matthäus 24,15). 
Nun gibt es nicht wenige Pfarrer und Christen, die sagen, man könne (meist) alttestamentliche Prophetie so nicht aktualisieren und auf das aktuelle Geschehen in Israel übertragen. Dazu der jüdische Religionswissenschaftler Schalom Ben Chorin: „Biblische Prophetie sagt, was einmal historisch gewesen ist, zu-gleich aber auch, was sich heute ereignet und (eschatologisch = endzeitlich, endgeschichtlich) was sich in der Zukunft ereignen wird. Den Christen kann man dies durch die Christologie verständlich machen. Für den Christen ist Jesus der historische Jesus, der vor 2000 Jahren lebte. Er ist zugleich der im Wort und Geist in seiner Gemeinde immer Anwesende. Und er ist der wiederkommende Christus, der erwartet wird. Diese Einstellung haben wir als Juden gegenüber dem prophetischen Wort der Bibel: Die historische, die aktuelle, die eschatologische. In historischer Sicht fragen wir: Hat sich die Verheißung schon erfüllt? In aktueller Sicht fragen wir: Wo erfüllt sich diese Verheißung heute? Und in eschatologischer Sicht: In welchem möglichen oder wahrscheinlichen Geschehen wird sie sich morgen erfüllen?" 
Wir sollten uns deshalb als Christen und Israelfreunde mehr als bisher mit der Biblischen Prophetie und dem Geschehen in und um Israel befassen und dazu auch unsere Pastoren und Prediger ermutigen. Wir werden dabei nicht nur erkennen, wie sich göttliche Verheißungen an Israel erfüllt haben und gegenwärtig erfüllen, sondern auch, wie sich noch ausstehende Ereignisse anbahnen, die Gott in seinem Wort für Israels Zukunft angekündigt hat. 


Artikel von Dr.h.c. Fritz May

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